Standortförderung 2023

Engagement

Digitale Technologien und neue Geschäftsmodelle verändern auch die Basler Wirtschaft. Zudem entstehen neue Wirtschaftsflächen in den Transformationsarealen. Der Kanton Basel-Stadt unterstützt die positive Dynamik des Standorts.

Wirtschaftsflächen und Arealentwicklungen

© Schweiz Tourimus, Christian Meixner

Der Basler Wirtschaftsflächenmarkt hat sich nach dem Ende der Covid-19-Pandemie normalisiert. Ein höheres Mass an Marktbewegungen ist die Folge. In Basel kam es zu grösseren Vermietungen von Büroflächen und Rochaden von Grossunternehmen. Neue Gewerbeflächen wie die Werkarena sorgen für ein breiteres Flächenangebot. Die künftige Nutzung diverser Transformationsareale könnte zu einer noch grösseren Angebotsvielfalt führen. Dies trifft besonders für Laborflächen zu, die sich einer starken Nachfrage erfreuen. Der jährliche, vom Amt für Wirtschaft und Arbeit verfasste Wirtschaftsflächenbericht gibt einen Überblick über diese Entwicklungen.

Ein wichtiger Fokus liegt einerseits auf dem Büroflächenmarkt und andererseits auf dem Laborflächenmarkt. Der Bezug des zweiten Roche-Turms (Bau 2) hat diverse Büroflächen in der Innenstadt und um den Bahnhof SBB freigespielt. Die Zunahme der Nachfrage nach Büroflächen konnte mit dieser Angebotsausweitung nicht mithalten, sodass die Angebotsquote leicht angestiegen ist. Sie befindet sich jedoch weiterhin in einer gesunden Grössenordnung. Das Gegenteil trifft für Laborflächen zu, wo ein tiefes Angebot herrscht. Verschiedene Immobilieninvestoren sind auf diese Marktlücke aufmerksam geworden und bringen in den kommenden Jahren vielfältige Angebote im Entwicklungsareal Klybeckplus und im Stücki Park auf den Markt. Diese Flächen bieten den Investorinnen eine Chance, sich mit spezifischen Flächenangeboten für Biotech-Unternehmen vom stärker umkämpften Büroflächenmarkt abzugrenzen.

Wirtschaftspolitik

© Kanton Basel-Stadt: www.bs.ch/bilddatenbank

Die Teams der Standortförderung setzen sich ein für Anliegen, welche die hohe Attraktivität des Standorts für bestehende und sich neu ansiedelnde Unternehmen erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Fördermassnahmen im Rahmen der OECD-Mindeststeuer, deren oberstes Ziel die Sicherung der Standortbedingungen sowie der Erhalt der Wertschöpfung, der Arbeitsplätze und der Steuererträge ist. Um die Attraktivität im weltweiten Wettbewerb zu sichern, braucht es neben solchen Massnahmen gemeinsame Anstrengungen und zusätzliche Instrumente von Bund und Kantonen. So etwa Beiträge für Forschung und Innovation, Mittel zur Stärkung von Hochschulen und der Spitzenmedizin und eine hohe Attraktivität für Fachkräfte.

Bei den folgenden, für die Standortqualität relevanten, ausgewählten Themen unterstützte das Amt für Wirtschaft und Arbeit im vergangenen Jahr den Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt und den Regierungsrat:

Bundesebene

  • Revision Bundesgesetz Erfindungspatente;
  • Nichtassoziierung der Schweiz an Horizon Europe;
  • Nichtaktualisierung des Mutual Recognition Agreement (MRA);
  • Erosionsmonitoring weiterer bilateraler Verträge CH-EU;
  • Neues Umsetzungsprogramm für das Regionale Innovationssystem Basel-Jura im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes

Kantonale Ebene

  • Mitarbeit Entwicklung Massnahmen im Rahmen der OECD-Mindeststeuer;
  • Wirtschaftsflächen auf Transformationsarealen;
  • Logistikcluster Region Basel;
  • Life Sciences Cluster;
  • Branchenprogramm Finanzwirtschaft;
  • Datenbasierte Gesundheitswirtschaft;
  • Kongressstadt Basel;
  • Standesinitiative Digitalisierung im Gesundheitswesen;
  • KMU-Strategie;
  • Strategie Nachhaltige Ernährung

und viele weitere.


Wirtschaftspolitik

Der Bereich Wirtschaft arbeitet bei der Wirtschaftspolitik eng mit anderen Bereichen und Abteilungen im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) zusammen. Gemeinsam leisten diese die Stabsarbeit für die Geschäftsleitung des AWA, den Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt sowie den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt.

Das Jahr 2023 im Zeichen der Versicherungsgesellschaften

Am 30. Juni 2023 fand im St. Jakob-Park in Basel der «Tag der Versicherer 2023» statt. Dabei wurde besonders über die wichtige Rolle der Versicherungsbranche für die Stabilität und Sicherheit der Wirtschaft gesprochen. Im Rahmen von diversen Ansprachen und einer Podiumsdiskussion wurde betont, dass die Branche einen bedeutenden Beitrag zum Wohlstand und zur Attraktivität des Finanzstandortes Schweiz beiträgt und eine erfolgreiche Wirtschaft auf befähigende Rahmenbedingungen angewiesen ist. Den traditionellen alljährlichen Anlass des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV besuchten über 2'000 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung aus der ganzen Schweiz.

Mit dem Helvetia Campus Basel erneuert und erweitert Helvetia ihren Schweizer Hauptsitz in Basel. Im Herbst 2023 feierte das Unternehmen die erfolgreiche Fertigstellung der ersten Etappe.

Neben dem neuen Auditorium, das die beiden imposanten, elfstöckigen Zwillingstürme verbindet, werden bis 2027 weitere Büros und Begegnungsräume für die Bevölkerung geschaffen. Das Projekt bereichert nicht nur das Stadtbild, sondern stellt ein starkes und klares Bekenntnis von Helvetia zum Versicherungsstandort Basel dar. Regierungsrat Kaspar Sutter, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt, betonte in seiner Ansprache, dass die Versicherungsindustrie ein wichtiger Pfeiler der baselstädtischen Wirtschaft ist. Der Basler Standort der Helvetia wurde in den letzten Jahren zur grössten Niederlassung in der Schweiz. Rund 1'600 Menschen sollen in Zukunft auf dem neuen Campus an der St. Alban-Anlage arbeiten.

«Der neue Campus ist ein Bekenntnis von Helvetia zum Standort Basel als trinationale Stadt und Zentrum einer bedeutenden Wirtschaftsregion, die sich durch gute Rahmenbedingungen und eine hohe Innovationskraft auszeichnet.»

Dr. Martin Jara
CEO Helvetia Schweiz

Infrastruktur für Technologie-Startups

Ohne Infrastruktur keine Innovationsförderung. Der Kanton Basel-Stadt bietet den Basler Technologie-Startups ein optimales Arbeitsumfeld.

Das Jahr 2023 stand für den Tech Park Basel (TPB) und seine Mieterinnen und Mieter im Zeichen von Wachstum, wachsender Gemeinschaft und kontinuierlicher Innovation. Verschiedene Mieter sicherten sich wichtige zusätzliche Finanzierungen und trugen somit aktiv zur Vitalität und Innovationskraft des Parks bei. Eine Reihe von Fachveranstaltungen stärkten den Status als zentraler Netzwerkknotenpunkt und förderten den Wissensaustausch.

Mit Unternehmensbewegungen im Laufe des Jahres erreichte der TPB eine hohe Auslastung von 94% und beherbergte Ende 2023 24 Firmen. Diese repräsentierten über 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mehr als 45 Nationen und spiegelten so die internationale Vielfalt des Ökosystems wider.

Weitere 85 Unternehmen sind im vom Kanton Basel-Stadt unterstützten Switzerland Innovation Park Basel Area (SIP) in Allschwil, Basel und Courroux im Kanton Jura tätig. Davon fanden 30 Technologie-Startups, v.a. im Bereich von Digital Health, mit 141 Mitarbeitenden und ohne Laborbedarf im SIP auf dem Novartis Campus auf 1092 Quadratmetern Büroräumlichkeiten. Wie der Tech Park Basel verzeichnete auch der SIP auf dem Novartis Campus 2023 mit 83% eine hohe Auslastung und wurde auf drei Etagen vergrössert.

Der Main Campus in Allschwil gab bekannt, dass er bis 2028 etappenweise von heute 50'000 auf rund 115'000 Quadratmeter wachsen und somit zum grössten auf Life Sciences ausgerichteten Areal eines Innovationsparks der Schweiz werden wird.

«Dank der geeigneten Infrastruktur im Tech Park Basel konnten wir uns hier niederlassen und als Unternehmen wachsen. Um ein Unternehmen zu gründen, benötigt man zunächst eine hervorragende Idee und Zugang zu Kapital. Dann braucht man auch fähige Mitarbeiter und eine gute Infrastruktur. Der Tech Park ermöglichte es uns, vom Konzept bis zum Börsengang zu wachsen.»

John Castle
Chief Data Scientist, Monte Rosa Therapeutics (Alumni)